Lesezeit: 4 min | Mai 2024

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Winner Success Stories

"Das Clusterprogramm vermittelt den Kindern die Fähigkeiten, um in der Schule und im späteren Leben erfolgreich zu sein!"

Während die aktuelle Jury des iF SOCIAL IMPACT PRIZE 2024 an der Auswahl der nächsten geförderten Projekte arbeitet, werfen wir einen Blick auf ehemalige Gewinner: Wo stehen sie jetzt? Wir sprachen mit der internationalen Kommunikationsbeauftragten Amy Rook vom SIP-Gewinner "Children on the Edge".

Das von der Jury ausgewählte Projekt konzentriert sich darauf, kongolesischen Flüchtlingskindern in der Siedlung Kyaka II in Uganda frühkindliche Bildung zu vermitteln. Die Kinder nehmen an "Gruppenunterricht" im Freien in der Nähe ihrer Häuser teil und werden von lokal geschulten Lehrern nach einem spielerischen und bunten Lehrplan unterrichtet. Mehr als 5.000 Kinder erhalten Zugang zu lebenswichtigen Lernangeboten und Unterstützung durch ein nachhaltiges und von der Gemeinschaft selbst getragenes Programm für frühkindliche Bildung.

iF: Zunächst einmal: Warum haben Sie sich mit Ihrem Projekt für den iF Social Impact Prize beworben?

Amy Rook: Als kleine Wohltätigkeitsorganisation ist die Anerkennung von Organisationen wie iF Design enorm wichtig, da sie uns eine globale Plattform bieten, um unsere Arbeit vorzustellen. Wir wussten, dass wir mit unserem Cluster-Lernmodell eine effektive Lösung gefunden hatten, die es Kindern, die in humanitären Kontexten leben, ermöglicht, auf einfache Weise Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung zu erhalten und davon zu profitieren. Wir wollten dies mit der Welt teilen, in der Hoffnung, dass andere Organisationen das Modell nachahmen könnten.

iF: Was unterscheidet Children on the Edge von anderen NGOs?

AR: Wir sind eine relativ kleine Wohltätigkeitsorganisation, die es uns ermöglicht, an Orte zu gelangen, die größere Organisationen nicht erreichen können. Somit erreichen wir marginalisierte Gemeinschaften, die wirklich "am Rande der Gesellschaft" leben. Wir nutzen unsere 30-jährige Erfahrung, um maßgeschneiderte, innovative Lösungen für die Probleme der Gemeinschaften zu entwickeln und Bildungsbarrieren zu überwinden. Unsere Arbeit wird von den Menschen vor Ort geleitet und führt zu dauerhaften, nachhaltigen Veränderungen, auch wenn wir schon längst weg sind.

"Eine Bedarfsanalyse aus 2019 ergab, dass Tausende kongolesische Flüchtlingskinder, die in der Siedlung Kyaka II in Uganda leben, keinen Zugang zu frühkindlicher Bildung haben. Das Angebot war extrem begrenzt oder einfach zu weit von den Häusern der Menschen entfernt. Wir wussten, dass wir diese Kinder mit Gruppenunterricht durch geschulte einheimische Lehrer in der Nähe der betroffenen Wohnorte erreichen und ein nachhaltiges Modell für die frühkindliche Bildung zu den Kindern bringen können, die es am meisten benötigten. Das Cluster-Programm vermittelt den Kindern die Fähigkeiten, die sie brauchen, um in der Schule und im späteren Leben erfolgreich zu sein."

Amy Rook, Internationale Kommunikationsbeauftragte, Children on the Edge

iF: Frühkindliche Bildung ist kein Fremdwort mehr für die meisten. Wie unterscheidet sie sich Ihrer Meinung nach von frühkindlicher Bildung in eher marginalisierten Regionen und wie können kleine Kinder davon profitieren?

AR: Wir wissen, dass eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung (ECE) in den kritischen Entwicklungsjahren der Kinder (0-5 Jahre) auf lebenslanges Lernen vorbereitet und ihnen den bestmöglichen Start ins Leben ermöglicht, unabhängig davon, woher sie kommen. Für Kinder, die in schwierigen Situationen leben oder ein Trauma erlebt haben - wie die kongolesischen Flüchtlingskinder, die wir in Uganda unterstützen - bietet eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung eine entscheidende und einzigartige Gelegenheit, den Kindern einen guten Start für ihr jetziges und späteres Leben zu ermöglichen. Eine einfühlsame Betreuung durch vertrauenswürdige Erwachsene in einem sicheren Umfeld, in dem die Flüchtlingskinder unbekümmert spielen und Spaß haben können: Diese Faktoren können dabei helfen, die Kinder vor den negativen Auswirkungen ihrer Traumata zu schützen und sie aufzufangen.

iF: Abschließend: Was sind die nächsten Schritte/Pläne von Children on the Edge?

AR: Wir wurden vom UNHCR eingeladen, unser Cluster-Lernmodell in den verbleibenden fünf Zonen der Flüchtlingssiedlung Kyaka zu replizieren. Das Programm bietet derzeit 5.000 Kindern eine frühkindliche Bildung, bis 2025 werden wir 10.000 Kinder erreichen.

Wir sind sehr daran interessiert, unser effektives ECD-Modell mit Agenturen und Organisationen zu teilen, damit es an anderen Orten auf der ganzen Welt repliziert werden kann.